Familienpolitik

Eine Rolle rückwärts an den Schulen Dänemarks

Im ersten Moment erschrecken die extremen Zahlen von Kindern in der digitalen Welt Dänemarks und Schwedens. Doch vermutlich sieht es in Deutschland inzwischen ähnlich aus. Anders jedoch als in den nordischen Staaten, die selbstkritisch eine Fehlentwicklung eingestehen, fehlt eine solche Einsicht in Deutschland immer noch.

Bücher und Tafeln müssen auch zukünftig die Lernmittel der Wahl für unsere Kindern in der Grundschule sein. Sie dürfen nicht zu Zombies von Handy und Tablet gemacht werden. Die exzessive Nutzung digitaler Geräte hat bei Erwachsenen bereits negative Auswirkungen. Wie gravierend ist dann erst der Schaden bei Kindern, deren Gehirne sich noch in Reifung befinden und dadurch sehr empfindlich gegenüber negativen äußeren Einflüssen sind.

Laut der BLIKK Medienstudie aus dem Jahr 2017 führte bei den Acht- bis Dreizehnjährigen eine Nutzungsdauer von über 60 Minuten zu einem gesteigerten Genuß von Süßgetränken und somit zu einem erhöhten Body-Mass-Index. Sie waren zudem unruhig und ließen sich leicht ablenken.

Eine Gegenbewegung ist deshalb dringend geboten. Viel besser und wirksamer als beispielsweise ein Handyverbot ist die Vorbildwirkung der Erwachsenen. Auch wir sollten viel öfters wieder einmal ein Buch lesen oder alle zusammen einen lustigen Spieleabend erleben. Das Erlernen eines Musikinstrumentes oder Erkundungen in der Natur stärken Körper und Geist. Es gibt so viel Schönes zu entdecken und zu erforschen. Alles ist gesünder und sinnvoller für ein Kind, als sich allein und isoliert in einer digitalen Welt zu bewegen.

https://www.sueddeutsche.de/politik/digitalisierung-daenemark-schule-handy-pisa-tablet-1.6344670

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