Migration- & Flüchtlingspolitik

„Was ist mit dem Prozess?“ Fortsetzung von Teil 6

Wenn der Prozess endet, bevor Maxim die Schule beendet, wäre das ein Wunder, denn solche Prozesse dauern Jahre.

Wir haben keinen Zweifel daran, dass das Gericht uns ablehnen wird.

Wenn das Gericht wider Erwarten unserem Anspruch stattgibt und deutsche Beamte dazu zwingt, uns die Erlaubnis zum Besuch einer russischen Schule zu erteilen, wird uns das Gericht jedoch nicht vor der Rache der Beamten in Form von öffentlichen Demütigungen schützen.

Und außerdem haben wir eine kleine 1,5-jährige Tochter. Sollen wir sie später auch auf eine deutsche Schule schicken, im Voraus wissend, dass sich dort in den nächsten 5 Jahren nichts verbessern, sondern nur noch schlimmer werden wird?

Für unsere 1,5-jährige Tochter gibt es nach Ansicht von Beamten und Gericht noch weniger Gründe, eine russische Schule zu besuchen. Wir sind also verpflichtet, sie in eine deutsche Schule oder in eine Privatschule (20-25.000 Euro pro Jahr) zu schicken.

Wir leben gut, wo wir nicht sind.“

Wir in Russland haben für uns selbst ein Deutschland erfunden, das es nie gab. Wir glaubten an ein solches Deutschland: Dass hier Ordnung herrscht, das Gesetz an erster Stelle steht, es keine Korruption gibt, ideale Medizin und Bildung, ausgezeichnete Produkte, Straßen und Autos, und Züge immer pünktlich ankommen. Das waren unsere Vorstellungen von Deutschland.

Wenn Sie hierher kommen, aber nicht als Tourist, sondern wenn Sie hier leben wollen, dann merken Sie schnell, dass das alles nur Werbung war. In Wirklichkeit hat es so ein Deutschland noch nie gegeben.

Nach all den Problemen in der Schule, den Beobachtungen in der Medizin und dem Erleben, wie Beamte mit Bürgern umgehen, sagte meine Ehefrau zu mir: „Wenn ich nur 10 % der Wahrheit über Deutschland und darüber, wie die Menschen hier leben, vorher gewusst hätte, hättest du keine Chance gehabt, mich mitzunehmen.“

"Ergebnisse"

Ein wunderschönes dreistöckiges Fünf-Zimmer-Haus mit Garten in Bonn steht leer, nur die Räume sind voller Kisten mit Kinderspielzeug und anderen Dingen. Das Haus kann nicht weitervermietet werden, der Mietvertrag ist nicht vorzeitig kündbar. Für mindestens drei Jahre sind das 1.800 Euro im Monat, das sind 64.800 Euro materieller Schaden für die Familie.

Papa, warum leben wir überhaupt in diesem bösen Land?“

Ich habe jetzt keine Antwort auf diese Frage. Ich kann diese Frage nicht mal mehr für mich selbst beantworten.

Warum wird all diese Integration und dieses wilde soziale Experiment scheitern?“

In allen offiziellen Dokumenten heißt es, dass eine gemeinsame Erziehung von Flüchtlings- und deutschen Kindern notwendig sei, damit Flüchtlinge möglichst schnell die Sprache erlernen und die Bräuche und Traditionen des deutschen Volkes übernehmen.

Im Jahr 2016 sah ich, wie afghanische Kinder, die ankamen, mit schweren Messern durch die Straßen eines der Dörfer in Bayern spazierten.

Wenn ausländische Kinder unter 7 Jahren mit Stöcken, Messern und Steinen „spielen“, wie sollen deutsche Kinder, die mit Teddybären und Autos spielten, den Migranten erklären können, dass sie jetzt hier in Deutschland mit Bären und Autos spielen müssen und nicht mehr mit Steinen, Stöcken und Messern?

Warum sollten Kinder aufgrund der idiotischen Ambitionen der Erwachsenen jemanden davon überzeugen, dass sie, die Erwachsenen, die Retter der ganzen Welt und aller Unterdrückten sind?

Ich fragte die Deutschen: Wenn Sie für die Migration von Menschen aus Afrika und Afghanistan sind, warum nehmen Sie diese Menschen nicht mit nach Hause und integrieren sie zu Hause?

Dann sah ich nur wilde Angst und Entsetzen in deren Augen. Jemand anderes sollte dies tun, irgendjemand, aber nicht sie selbst.

Frühmorgens am 22. August 2019, 05 Uhr, Sonnenaufgang. In einer Woche soll der Unterricht an einer deutschen Schule beginnen.

Der junge Schüler Maxim, seine Schwester Sofia und die Großmutter Ludmila besteigen mit ihren Eltern einen gewöhnlichen Zug von Bad Godesberg nach Bonn, nehmen einen gewöhnlichen Bus von Bonn zum Flughafen Köln/Bonn. Wie so viele gewöhnliche Menschen an einem gewöhnlichen Morgen.

Aber für Maxim und Sofia ist dieser Morgen ganz und gar nicht gewöhnlich, er ist ein Abschied.... Sie schauen aus dem Fenster, sie wissen, was los ist.

Sie sind erwachsen geworden, bevor sie hätten erwachsen werden müssen.

Der Grenzbeamte schaut Maxim an, schaut auf den Computer, schaut Maxim an und fragt: "Geht es dir gut?" Maxim – „ja, bei mir ist alles in Ordnung“. Der Grenzbeamte gibt uns unsere Pässe zurück und wünscht uns eine gute Reise. Flugzeug „Pobeda Airlines“, Flug: DP820, Abflug: um 10:50 Uhr Ortszeit, von Köln/Bonn (CGN), Zielort: Moskau (Vnukovo). Die Tür des Flugzeugs schließt.

Bis das Flugzeug abhebt, befinden sich die Kinder auf deutschem Boden und die Kinder gehören nach Ansicht der deutschen Beamten und Richter zu Deutschland.

Der Staat BRD kann aber die Sicherheit und Gesundheit der Kinder nicht garantieren und die Eltern haben keine Rechte.

Das Flugzeug rollt zum Rollfeld. "Liebe Passagiere, sagt der Kapitän des Flugzeugs, schnallen Sie sich an, stellen Sie Ihre Sitze gerade, klappen Sie die Tische hoch, wir sind bereit zum Start.“

Das Flugzeug beschleunigt. Jedes Aufprallen der Reifen auf die Betonplatten erfüllt meine Seele mit Schmerz und Sehnsucht. All die verlorenen Hoffnungen der Jahre in Deutschland lassen wir in diesem Moment zurück. Das Flugzeug hebt vom Boden ab, das Fahrwerk klappt ein und das Flugzeug dreht nach Osten ab. Die aufgehende Sonne scheint durch die Bullaugen, direkt in unsere Augen.

Das ist das Ende der wahren Geschichte von Maxim, einem kleinen russisch-deutschen Jungen, dessen Familie an ein Deutschland glaubte, dass es vielleicht tatsächlich mal gab – vor langer, langer Zeit.

Dieses Deutschland wurde mutwillig zerstört. Werden wir es noch einmal aufbauen können?

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